Gestatten? Citroen Berlingo Multispace BluHDI 120 S&S XTR. Kurz, Balu

Komplette Planänderung. Ich besitze nun einen Hochdachkombi, sprich, Mikro-Van:

Ich habe meine Weltreise erst einmal auf Eis gelegt, die Gründe sind wohl nachvollziehbar.

Recht schnell war ein Plan B gefunden. An einem Sonntag Anfang März kam mir der Gedanke, dass ich die Polarlichter sehen möchte (wofür es jetzt leider zu spät ist, weil zu hell, bis ich dort bin) und gern mal am nördlichsten Punkt des europäischen Festlandes wäre (und auch am südlichsten; wenn schon, denn schon).

Mit Bus und Bahn und Rad zum Polarkreis, das erschien mir kaum machbar mit meinem Rücken, also überlegte ich, dass ein Mini charmant wäre, als Cabrio. Ich suchte.

Mein Bruder hätte eine Limousine toller gefunden, typisch ("the bigger the better"), andere ein Wohnmobil, zwischendurch guckte ich auch nach einem Teardrop, einem Mini-Wohnwagen. Donata schließlich meinte, ein Auto, das zumindest die Möglichkeit für Übernachtungen böte, wäre doch ideal.

Ich habe also alles recherchiert, Tage lang war ich im Internet unterwegs, Quadrataugen. Und dann nahm ich einen Caddy ins Visier. Ich fuhr nach Braunschweig und Xanten, war in Havelberg, Seddin, Mahlow, Treptow und Fuhrberg bei Großburgwedel bei Hannover.

Kurz, ich war lange auf der Suche. Es sind momentan wenige Autos auf dem Markt, sie sind sehr teuer, weit über Listenpreis.

Ein sehr netter "Caddy- Mensch" in der Nähe von Chemnitz (danke Mario!) gab mir viele hilfreiche Ratschläge, auch, nach- und trotzdem ich den Berlingo in Hamburg gekauft habe.

Nun habe habe ich einen Diesel mit 120 PS von 2017 mit 105.000 Km, ganz frischem TÜV, zwei seitlichen Schiebetüren, Einparkhilfe hinten & vorne, Allwetterreifen usw. Das schönste aber sind die Panoramafenster im Dach! Mein erstes Auto! wird auch flott wieder verkauft, ganz sicher; mir fehlt das Radeln schon, wenn ich nur ans Autofahren denke.

Ich habe einen Falttisch und -stuhl gekauft, einen großen Straßenatlas von Skandinavien in vernünftigem Maßstab (ich liebe Karten und es ist natürlich sinnvoll für den Fall, dass das GPS spinnt oder ausfällt), einen Haufen Kleinkram wie eine helle Leuchte für die Heckklappe, um abends auch sehen zu können, was ich koche, einen Doppel-gaskartuschenkocher und einiges mehr.

Ansonsten geht es dann bald nur noch ums Beladen und losfahren. Und ein wenig Ämter- und Krankenkassenkram natürlich.

PS: Ja, ich habe natürlich überlegt, ein Elektroauto zu kaufen. Aber das erschien mir momentan für so eine lange Reise noch zu umständlich und ein Hybrid macht beim derzeitigen Technikstand nur in der Stadt wirklich Sinn. Aber ein Gebrauchtwagen ist für mein Dafürhalten im grünen Bereich nach 35 autolosen Jahren in einem Europa, in dem Atomkraft ganz offiziell nachhaltig ist, Kohle wieder schwer im Rennen, in Berlin eine neue Autobahnstrecke gebaut werden soll. Was für eine unfassbar idiotische Idee. Wie wäre es mit attraktiven Radwegen, mehr Sicherheit für Radler, Prämien für den Fahrradkauf, einem autofreien Innenstadtbereich, freiem ÖPNV für alle (das 9€-Ticket ist eine sagenhaft gute Idee! Und unfassbar, dass es tatsächlich umgesetzt wurde, trotz der ganzen Bedenkenträger)?