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🇦🇷 Isla Valdez-Puerto Madryn, 21.-23.9.2025

  • Autorenbild: Charlotte Tina
    Charlotte Tina
  • 24. Sept.
  • 9 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 30. Sept.

Vorweg in Sachen Funktionalität der Seite: der Anbieter meiner Website hat den Preis wegen der super Performance vor drei Wochen um 180% erhöht, ich musste bzw. wollte daraufhin downgraden und zahle trotzdem mehr.


Plötzlich funktionieren viele Sachen nicht mehr, wie sie sollen und da ich keinen Zugriff auf einen Rechner habe, kann ich nicht in die Verwaltung gehen und gucken, was warum nicht stimmt.


Newsletter werden an einzelne (wie geht das?) Abonnenten nicht mehr verschickt, Likes können anscheinend nur noch auf der Startseite für einen Beitrag vergeben werden.


Für Kommentare und Ratings, ich habe rumprobiert, muss man oberhalb des geöffneten Beitrages auf die Sterne ⭐️ klicken, dann scrollt die Seite automatisch zum geöffneten Kommentarfeld und man kann loslegen. Das hakt ab und an, geht aber.


Die Seite kann aus dem Ausland nicht mehr geöffnet werden (haben Claudia aus Kopenhagen und Fran aus Neuseeland berichtet).


Tut mir leid, ich hoffe, Ihr holt Kommentare und Likes nach, das hält meine Moral gehörig oben 😉


Birgit hat mir von den anderen Problemen berichtet, danke dafür. Ich probiere ja nicht ständig alle Funktionen aus, deshalb sind Rückmeldungen sehr wichtig!

—————


Sonntag, 21. September

Um 5:00 war ich wach und konnte nicht mehr einschlafen, die Problematik mit der Autovermietung, nun mit der Webseite, es war kalt und irgendwo lief ein lauter Lüfter die ganze Nacht.


Am Samstag bei der Ankunft habe ich einen Baseler kennengelernt, Jonas, der heute mit dem Taxi die gleiche Route fahren wollte wie ich.

Ich habe ihn kurzerhand eingeladen, so spart er 80€ und wir könnten uns unterhalten.


Da die Tide zwischen 9:00 und 11:00 an der Ostküste optimal sein sollte für Tiersichtungen (Flut), hatte ich für die Abfahrt 7:30 angesetzt.


Wir fuhren also los, es hatte die ganze Nacht geregnet, kamen zur Schotterstraße und es fuhr sich wie in tiefem Schnee plus Spülmittel pur-extrem rutschig durch einen anscheinend hohen Lehmanteil.


Das war sehr unangenehm und anstrengend, ich hielt an, um zu testen wie der Untergrund ist und sank mit dem Fuß erst mal 2-3cm im Schlamm ein.

Nach etwa 18Km drehte ich um, das war nicht machbar über 65Km, erst recht nicht mit einem Toyota Yaris mit Sommerreifen.


Wir blieben im Schlamm stecken und kamen erst mal nicht wieder raus, ich bat Jonas, zu schieben, nix.


Ich nahm meinen Küchenkarton auseinander und legte ihn unter das eingegrabene Vorderrad. Das flutschte zwar durch, aber für einen ganz kurzen Moment war so viel Haftung da, dass Bewegung rein kam und ich auf den tiefer liegenden seitlichen Teil der Straße rutschen konnte.

😮‍💨

Auf der ganzen Strecke war uns kein Mensch/ Auto begegnet, lediglich Guanakos und Lämmer mit Mama-Schafen.

Das wäre um ein Haar ein langer und unangenehmer Tag geworden.


Auf der Rückfahrt passierte das noch zwei Mal, ich kam aber etwas leichter raus mit Zurücksetzen und Schwung holen.

Der Kontrollpunkt zur Straße war in der Zwischenzeit gesperrt worden, die Straße als unbefahrbar eingestuft worden, trotz der intensiven Sonne ab mittags blieb sie das auch am Montag, es war schon sehr schlammig, auch wenn es nur bedingt so aussieht auf den Fotos.


Die Sperrung muss passiert sein, kurz nachdem wir dort gegen 7:40 durch sind, da war der Posten nicht besetzt.


Auf der Asphaltstraße fuhr ich einige Male vor und zurück durch eine tiefere Pfütze, um das Zeug aus dem Profil und den Radkästen zu spülen.


Ein Abenteuer. Keine Pinguine. Keine Orcas.


Nein, weil die Frage über WhatsApp mehrfach kam, ich hatte keine Angst. Es wäre ja höchstens langwierig und anstrengend geworden, aber nicht gefährlich.

Ich habe 8l Wasser im Auto, etwas zu essen, Musik…🤷‍♀️ Alleine wäre ich wahrscheinlich sehr viel frustrierter gewesen, das sicher.


Nun hatte ich einen ganzen Tag auf der Isla, spazierte von einem Ende des Ortes zum anderen, fand Walknochen, den lokalen Radiosender, schrieb an den Webseiten-Betreiber wegen all der neuen, seltsamen Probleme, aß etwas, was ich als in Olivenöl mit Knoblauch gebratene gemischte Meeresfrüchte bestellt hatte und was als überkochte, trockene Teile aus dem Eis ohne Würze auf den Tisch kam.

Ich hatte Hilfe. Erst fand sie das auch nicht gut, aber, partner in crime irgendwie, der Hunger trieb es rein.

Dann setzte ich mich in die mittlerweile herrlich strahlende Sonne.

Kälte, Regen, Nebel, böse Wolken-alles weg.

Das Wetter ändert sich hier als würde jemand einen Schalter umlegen.


Eigentlich wunderbar da auf meiner kleinen Terrasse, ich bekam weiteren Katzenbesuch, gab eine Untertasse Milch aus, plante die Stationen bis Rio Gallegos um, schaute grob auf die Kilometer, weil ich ja eine wirklich sehr lange Strecke zurück fahren und rechtzeitig ankommen muss und ließ den lieben Gott ansonsten einen guten Mann sein.


Ach, meine Frühstückskiste holte ich mir noch.

Es wird jeden Tag gebacken, dann kleine Kisten mit Kaffee- und Milchpulver sowie zwei Sorten Kuchen bestückt (das ist hier, ähnlich wie in Italien, das Frühstück), das nimmt man sich mit aufs Zimmer für den nächsten Morgen.

Ich habe das als Nachmittagskuchen genossen, sehr lecker.

Frische Milch habe ich hier bislang nur in Tüten gesehen; die fülle ich mir immer in eine Wasserflasche um.

Für die Buchung des Hotels in Puerto Madryn erhielt ich einen Link und musste eidesstattlich versichern, neben der Angabe meiner PassNr., Anzahl der Leberflecke usw., dass ich keine Temperatur über 37,2° hätte und kein Covid. Jesusmariaundjosef.


Hier meine bisherige Strecke (bislang sind es mit dem Auto um die 2.000Km):

Ich buchte noch die Vergnügung für Dienstag (😁), dann mümmelte ich mich in dem kuscheligen Bett zusammen.


Montag, 22. September

Bis zur nächsten Station Puerto Madryn waren es nur 90 Kilometer.

Es windete stark, ich fuhr sehr gemütlich, fotografierte für Euch ein Guanako (die zur Kamelfamilie gehören) und kam trotzdem schon um 10:30 an.


Im Hotel waren sie ausgesprochen nett, mein Zimmer war fertig, ich durfte es schon beziehen.

Ich lief los, war schnell am Strand, erledigte die Formalitäten für den nächsten Tag und spazierte in der Stadt umher.

Nett hier.

Ich suchte einen Schuhladen, weil meine schon arg gelitten haben.

Ich habe in meinem Leben noch nie so viele Schuhläden auf einem Haufen gesehen. Ehrlich, manchmal drei nebeneinander, ich war bestimmt in 10 Läden und es wären mehr geworden, hätten sie nicht zu Mittag geschlossen.

Die wenigen Schuhe , die in Frage kamen, gab es nicht in meiner Größe, ich wurde von zwei Schuhhändlern ausgelacht, und zwar richtig laut, weil sie meine Füße für eine Frau anscheinend unfassbar groß finden.

Wer kann🤷‍♀️

Es gibt einige Schoki-Läden, die auch gefüllte Pinguine und Walfluken anbieten, sah ansprechend aus, hübsche Idee.

Dann, es gab keinen Laden in dem Geldwechsel möglich war, ging ich in eine Bank. Hier muss man eine Nummer ziehen wie beim Amt.


Der Kurs war bei 1.400ARS für den Euro und damit deutlich schlechter als der offizielle Kurs.


Zeit für meine neue Geheimwaffe. Ich hatte mir am Vorabend die App von Western Union runtergeladen.

Ich suchte die nächste Filiale und während ich in der Schlange stand schaute ich in der App, wie das geht.


Ganz einfach: man richtet sein Profil ein (wichtig, dass alles so angelegt wird wie es im Pass steht, also auch alle Vornamen angegeben sind), wählt das Land, in dem die entsprechende Währung ausbezahlt werden soll, den Empfänger (sich selbst oder eine andere Person), den Betrag, wie das Geld transferiert werden soll (ich wählte Bargeldauszahlung in einer Filiale), dann überweist man.

Ich habe über ApplePay gezahlt , das dauerte zwei Sekunden, dann erhielt ich die Nachricht über die App, dass das Geld zur Verfügung stehen würde. Da war ich von Position 5 auf 3 in der Schlange vorgerückt.


Man erhält ebenfalls einen Transaktionscode, mit diesem und dem Pass geht man zum Schalter und bekommt das Geld ausbezahlt.


Die Dame war besonders nett, brauchte aber ein wenig Zeit, typisch für hier, alles noch mal prüfen, Angaben, die in der App im Profil stehen noch mal auf einem Zettel bestätigen lassen, handschriftlich, Pass scannen, Passnummer trotzdem noch mal extra aufschreiben lassen…


Egal, das ist super. Geht eigentlich schnell, ist theoretisch unkompliziert, guter Kurs 1.732ARS, funktioniert in enorm vielen Ländern.


Die erste Transaktion ist kostenlos, bei den folgenden fällt eine Gebühr an: 5€ pro Vorgang plus 1% der Summe, wären bei 100€ also 6€ Gebühr, bei 300 wären es 8€.


Man bekommt viele Scheine, die dann mit Schnappgummis gebündelt werden. Ich trage die Bündel lose in der Tasche, weil 50€ so viel Volumen haben in ARS, dass mein Portemonnaie sich nicht mehr schließen lässt. Bei 200€… Eine Seite der Inflation.


Kann ich wärmstens empfehlen, wieder eine praktische Sache gelernt.


Nun lief ich zurück zum Atlantik und als ich in Google Maps schaute, fiel mir eine Markierung ins Auge.

Ein Restaurant, Matilde, das besondere Rezensionen bekommt und Asado anbietet.

Hatte ich mir schon in Berlin markiert bei der Recherche.


Es war um die Ecke, es war Mittag und ich hatte noch nicht gegessen, also ging ich dort kurzerhand hinein.


Es war sehr gut. Vorweg nahm ich eine frische Limo, eiskalter O-Saft mit Zitrone.

Dann, das war mir nicht klar bis zu dieser Situation, bestellt man hier alle Komponenten einzeln.

Ich bestellte patagonisches Lamm-Asado und einen Tomatensalat.


Auf den Tisch kamen die obligatorische Salsa und Chimichurri, Brot und Knoblauchmayo.


Und dann diese gigantische Portion.

Das Fleisch war ganz hervorragend, aber das alles hätte für 2,5 meiner Art gelangt und brauchte eine zweite frische Limo.

Insgesamt hat es 27€ gekostet. Vollkommen angemessen, auch wenn ich Depp mit weniger gerechnet hatte weil ich annahm der Salat sei dabei.


Interessant war die aus Italien und manchmal Frankreich bekannte Summe für das Gedeck und Brot, Cubierto, hier 1.000ARS.


Die Knochen ließ ich mir mitgeben für Streuner, die erste schwangere Hundedame wartete schon vor der Tür.


Gut, dass ich 4Km zurück zu laufen hatte, im starken Wind am Meer entlang mit noch einem kleinen Eis.

Das Hotel bot einen 24h Wäscheservice an, für 6€ eine Ladung gewaschen und trocken zurück.

Perfekt, in die Tüte kamen auch die verschlammten Sneaker.


20min schwimmen im Pool, ganz allein in dem wunderschönen Garten in der Nachmittagssonne.


Etwas schreiben und dann 1h Massage für 1/4 des Preises, der mittlerweile in Berlin zu zahlen ist.


Heute hab ich es mal krachen lassen, hat gut getan 😊


Dienstag, 23. September

Um 7:20 war ich bei Abramar Buceo, einem von mehreren Anbietern für Schnorcheln mit Robben.

Jaaaaaaa! 🤩 Seit meiner Kindheit träume ich davon und hier ploppte es direkt vor meiner Nase auf.


Der Atlantik hatte hier gestern nachmittags 11°, morgens vermutlich eher um die 8°, Luft 6°, Flut war um 8:10.

Hätte ich online vorab gebucht, hätte ich 130€ bezahlt. Aber ich lerne ja, also Anfrage über WhatsApp.

Direkt mit Karte vor Ort: 98€.

Cash vor Ort: 85€.


Wie pellten uns in Neopren-Nassanzüge, Neopren-Socken, -Schuhe, -Handschuhe, -Kopfhaube. Darüber für die 20min Fahrt eine Jacke.

Dann wateten wir am Strand durch die leichte Brandung zum Motorboot, ein tapferes Grüppchen von zehn Leuten, schon mit eisigen Füßen.


Ich habe noch nie so viele Wale gesehen wie in dieser Bucht vor Puerto Madryn, in Gruppen von 2-3 meist, wo ich auch hinsah, es tauchten Köpfe und Fluken auf.

Das war wunderschön. Mein iPhone hatte ich an Land gelassen.


Ich war die einzige Ausländerin, aber der Skipper sprach Englisch und meine Nachbarin Angie, Argentinierin, die fünf Jahre in Irland gelebt hat und aktuell in Nordspanien.

Bei der Robbenkolonie angekommen, im Schutzgebiet Reserva Lobería de Punta Loma, machten wir uns fertig mit Schnorcheln und Masken und hüpften über die Bordwand ins Wasser.


Das war gut bewohnt von Robben. Sie schwammen unter, neben, vor uns, drehten Spiralen, schwammen auf den Rücken gedreht um einen besser sehen zu können (oder um anzugeben), schmiegten sich mit ihrem ganzen Körper an einen, tauchten neben einem auf und guckten neugierig, das war unglaublich.

Es waren hunderte und Dutzende davon immer um uns herum, erwachsene, schwangere, Jungrobben.

Ich vergaß, wie kalt das Wasser in den Nacken und weiter den Rücken hinunter lief, das war sicher eine der schönsten Situationen meines Lebens.

Sie ließen sich anfassen und streicheln, stupsten mich an, schauten mich mit ihren großen, dunklen, seelenvollen Augen und den niedlichen Barthaaren direkt an.

So viel Interaktion von ihrer Seite hatte ich nicht erwartet, sie waren wie junge Hunde und hatten offensichtlich großes Interesse.


Einfach wundervoll, ich würde am liebsten gleich wieder dort hin um das erneut zu erleben.


Nach 50min im Wasser gingen wir wieder an Bord, nahmen zwei weit aufs Meer abgetriebene Standup-Paddlerinnen auf, sahen erneut viele Wale und die Schnauzen von Delphinen und plumpsten schließlich wieder ins eisige Wasser, um an Land zu laufen.


Ich hatte noch nie so kalte Finger. Als ich sie unter warmes Wasser hielt schmerzten sie so stark, dass ich kaum die Tränen unterdrücken konnte, das dauerte ziemlich lange an.


Die Crew hatte eine GoPro dabei, für 18.000ARS/11€ habe ich die Fotos und Videos gekauft, die ich extrem schlecht finde.

Miese Qualität, unendlich viele schöne Motive vertan, bzw. gar nicht dabei. Ich hatte den ganzen Tag voller Vorfreude auf den Link zum Download gewartet, wie schade.


Nachtrag: Ich fand das so enttäuschend, dass ich am nächsten Tag einfach um ein paar schöne Bilder gebeten habe und erhielt auch noch ein paar wenige, sie seltsam geizig damit:

Der Kapitän hat auch erzählt, dass sie kürzlich Orcas haben jagen sehen.

Die Robbenmama nimmt ihr Junges am Anfang Huckepack. Der Orca springt über sie und schnappt sich dabei den Nachwuchs.


Die Orcas greifen auch die Wale in der Bucht an und Pinguine (sie fressen sie).


Dann fuhr ich ins Hotel und nahm eine sehr lange heiße Dusche.


Es war noch früh, also spazierte ich noch mal durch den Ort und holte mir ein kleines Hot Dog, mit Cheddar- und Knoblauchsauce und Oliven, darüber wieder Chips.

Nicht schlecht.

Auf dem Weg zum Meer kaufte ich in einem Carrefour Melone, Kaffee (diesen Nescafé finde ich 1-2x lustig und dann nur noch eklig, allerdings habe ich für 125g Kaffee 3,50€ bezahlt, Nescafé ist hier dagegen billig) und ein Glas.


Es gibt meistens nur Tassen oder hässliche Wassergläser und ich finde 0,6€ gut investiert, um, wenn ich mal von meinem Rosé trinken möchte, dies mit deutlich mehr Genuss tun kann.

Dann saß ich da in der Sonne und dem kräftigen Wind, aß meine Melone, betrachtete dabei Fontänen und Sprünge, sie tollten und planschten, dass ich gar nicht weg kam.

Hier habe ich ganz am Anfang einen Sprung festhalten können, leider sehr schlecht zu erkennen:

Hier einen Moment abwarten und links schauen:

Aber es wurde mir zu kalt, Umzug ins Hotel zum Lesen.


Morgen geht es weiter nach Süden.






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