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🇦🇷🇧🇷 Iguazú-Wasserfälle, 14. September 2025

  • Autorenbild: Charlotte Tina
    Charlotte Tina
  • 15. Sept.
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 24. Sept.

Samstag, 13. & Sonntag, 14. September

Ich hatte vorab gelesen, dass Flüge in Argentinien immer sehr unpünktlich sein sollen, das erlebte ich nun selbst.

Gebucht hatte ich vom nationalen Flughafen Jorge Newbery in der Stadt für 10:00.


Das wurde mehrfach umgebucht, zuletzt in der Nacht davor.

Es wurde der internationale Flughafen (weit außerhalb) und 13:25.


Stella, Bobby und ich unternahmen einen letzten Spaziergang bei 12°,

dann stand das Taxi vor der Tür. Ich empfehle Taxi Ezeiza, der Weg zum Flughafen ist deutlich günstiger, 30.000ARS, ca. 19€ (andere Richtung 45.000). Die Buchung geht einfach über WhatsApp.


Als ich ankam, war erneut eine unbestimmte Verspätung angezeigt.

Merke: in Argentinien keinesfalls einen Billigflieger wie Flybondi buchen. In diesem Fall hatte es für mich zeitlich keine Alternative gegeben. Das sehe ich jetzt anders.


Mein Ziel in Iguazú sind die Wasserfälle, die größten der Welt. Sie liegen direkt im Grenzdreieck Argentinien, Brasilien, Paraguay.

Man kann Ganztagestouren buchen, die begleitet auch auf die brasilianische Seite führen (die Formalitäten im Grenzbereich werden so deutlich schneller erledigt), von der aus die Blicke weitaus beeindruckender sein sollen.


Ich habe zwei Nächte gebucht, ein Shuttle ist für 8€ für die 20Km vom Flughafen buchbar und fährt einen (nacheinander, ein Minibus) zu den jeweiligen Unterkünften).


Ich warf meinen kleinen Rucksack ab und lief bei 27° die 2,5Km in subtropischer Umgebung zum Hito Tres Fronteras, dem Punkt, von dem aus man auf die anderen Länder, den Iguazú-River und den Rio Paranà blickt. Es war Wochende, ein Laufwettbewerb fand statt, ein kleiner Markt war aufgebaut, viele Jugendliche waren unterwegs, irgendwo wurde Musik gespielt, Volksfeststimmung bei schwüler Hitze.

Die Trabantenstadt ist klein und mit dem Wasserfalltourismus gewachsen.


Hier gibt es enorm viele nette Hunde und eine Vielzahl von Stanley-Cups, über deren Farben, Größe und Funktionen die Firma vermutlich selbst erstaunt wäre. Oder es gibt argentinische Kollektionen. Wer weiß.

Ich habe mal zur Anschauung das Angebot von Yerba-Mate und verschiedenen Gefäßen in einem kleinen Supermarkt dokumentiert.

Auf dem Rückweg beschloss ich, in das bessere der von meinen Gastgebern empfohlenen Restaurants zu gehen, außer dem Tostado und einem Alfajoras hatte ich noch nichts gegessen und das Steak-Thema war noch in der Schwebe.


Das Restaurante La Rueda 1975 war schön, ich nahm auf der Terrasse Platz und sofort stand eine Version von Aperol Spritz vor mir.

Die Karte war interessant, aber ich verstand nicht, was ein Steak Chorizo sein sollte. Chorizo ist doch die Wurst?! Das Internet gab auf die Schnelle auch keine Erklärung.


Am Nachbartisch hörte ich Deutsch und ein Mann bestellte auf Spanisch, perfekt!

Ich fragte ob sie wüssten was das bedeutet, dem war nicht so, aber sie hatten es bestellt.

Kurz darauf luden sie mich an ihren Tisch ein und es wurde ein besonders unterhaltsamer und schöner Abend mit Christin, Saskia und Till.


Wir teilten alles Essen, tranken leckeren Wein und die beiden Frauen tanzten etwas Tango, sehr schön. Zum Nachtisch gab es eine sagenhaft leckere Passionsfrucht-Mousse.

Vielleicht treffen wir noch einmal zusammen. Saskia und Till werden eventuell passend in Bariloche sein, Christin will nach Ushuaia.


Die Angestellten des Restaurants präsentierten den Gästen stolz einen großen Wels, den sie zur Beguachtung an jeden Tisch trugen.


An Sonntag wurde ich um 7:30 vor meiner Unterkunft mit einem Kleinbus eingesammelt und wir fuhren mit acht Leuten zur argentinischen Seite der Fälle.

António, unser Guide, war Brasilianer und sprach neben Portugiesisch und Spanisch noch fast akzentfreies Englisch, wirklich passables Französisch und lernte gerade Deutsch. Außerdem war er fertig studierter Ingenieur und Pilot mit 130 Flugstunden. Unglaublich. Es gibt immer wieder so beeindruckende Menschen. Und besonders nett war er auch noch.


Das ganze war sehr gut organisiert, wir sparten uns die langen Schlangen an den Kassen, es war super interessant und schön und erfreulich war, dass nie der Eindruck einer don‘t forget the time being back at the bus-Situation entstand; wir hatten genug Zeit und Freiraum.


Im Nationalpark der argentinischen Seite fährt eine Bimmelbahn über eine Station ein ziemliches Stück auf die Höhe des Teufelsschlunds.

Metallene Stege führen über das Wasser, an dieser Stelle läuft man um die 20min darüber bis zum Aussichtspunkt, ein ordentliches Stück.

Es gibt in den Nationalparks Jaguare, Pumas, Nasenbären, Tapire, Tukane, Affen, unzählige andere Tiere… und Giftspinnen. Zu denen ich seit Neuseeland ein eher angespanntes Verhältnis habe.

Die Welse auf den Bildern sind etwa 1m lang.

Nasenbären sind sooo süß! Die habe ich noch nie gesehen ausser auf Fotos. Sie sehen aus wie eine Mischung aus Ratte, Streifenhörnchen und Pinocchio.


Hier schnuffelten sie alles ab auf der Suche nach den Resten von Menschenfutter.

Wir liefen alle Wege ab, das sind eine Menge, weil die Fälle sich über 2Km erstrecken und übrigens bis zu 82m tief sind.

Die Geräuschkulisse ist enorm. So viel Wasser macht Krach.


Dann ging es mit dem Auto über die Grenze nach Brasilien (🇧🇷 yeeeha! Noch ein südamerikanisches Land 😁) in den dortigen Nationalpark.


Wir liefen ein wenig, dann haben einige von uns eine Bootsfahrt gemacht und das, meine Lieben, war der Kracher, Reisehighlight Nummer 1!


Zunächst sperrten Bernhard aus Wien, die sehr nette Bekanntschaft des Tages, und ich unsere Sachen samt Schuhen und Socken in einen bewachten Spind. Miete: 3,40€.


Über eine steile Rampenbahn in offenen alten hölzernen Kabinen mit Bänken ging es barfuß hinunter zu den Speedbooten und vom Anleger flussauf zu den Fällen über richtig stark strudelnde, hohe Stromschnellen und Stufen im Wasser, die laut Antonio etwa bis zu 2m hoch waren.

Das war ein unglaublicher Spaß, so etwas hatte ich noch nicht.

Nachdem wir die Stromschnellen passiert hatten fuhren wir in die Fälle (nicht den Teufelsschlund, das wäre zu gefährlich) und natürlich war ich bis auf die Unterhose nass. Das wurde mehrfach wiederholt.

Triefend und etwas frierend fuhren wir zurück. Die Fotos sind von Bernhard, sein Handy war halbwegs wasserdicht.


Solltet Ihr jemals bei diesen Wasserfällen sein, macht diese Tour von Brasilien aus!

Das hat 61€ gekostet und war jeden Cent wert.


Das ist noch mal eine andere Nummer als die Niagara- oder Vicroria-Fälle, dies hier ist eher die Mutter der Wasserfälle.


Online kann man den aktuellen Wasser-Fall einsehen. Morgens waren es 1 Million 600.000 Liter in der Sekunde.

Alter Schwede!


Über den Wasserflächen kreisten größere Vögel, laut Antonio Geier.

Eine Menge Schwalben jagten durch die Gischt und flogen auch durch das Wasser, anscheinend hatten sie in dem Moos das auf manchen Felsen wucherte ihre Nester.


Wir fuhren zu einem letzten Weg, liefen die Aussichtspunkte ab, die teilweise wirklich spektakuläre Blicke bieten, im Anschluss ging es zurück.


Zehn Stunden, viele Eindrücke und Bilder.


Nachdem ich eine trockene Hose angezogen hatte ging ich zu einem anderen von meinem Host empfohlenen Restaurant.


Da wäre ich beim Vorbeigehen nicht reingegangen, allein wegen der Musik, aber mein Kellner Julio war unglaublich nett, das Steak (großzügig gewogene 250g) bekam ich medium (!), es war köstlich, dazu lediglich ein Tomatensalat mit Zwiebeln, frischem Zitronensaft und Olivenöl, eine frische Salsa und eine köstliche Knoblauchsauce sowie Chimichurri.

Obwohl kein offener Weißwein angeboten wurde bekam ich ein sehr gutes Glas, nachdem ich klar machen konnte, dass ich den angepriesenen Malbec sehr gerne trinken würde, aber Tannin-Allergie bedingt nicht kann. Land der Rotweintrinker.


Aber eben auch Land des meist sehr bemühten und bemerkenswerten Services.

All das hat 22€ gekostet.

Ich bemerke aber auch immer wieder, dass, wenn es gut ist und man seine Zufriedenheit und seinen Genuss mitteilt, die Leute auch Spaß haben und einem noch mehr Freude bereiten wollen.


Argentinier lieben Eis. An jeder Ecke locken Eisdielen mit dem Schriftzug „Helados“. Ich liebe Eis. Süßes ist ansonsten nicht sooo mein Ding, aber Eis? O là là. Heute gab es also endlich Eis zum Nachtisch. Eine Kugel Banana con Dulce de Leche, eine Yoghurt Passionsfrucht, eine Erdbeere. Die Kugel auf dem i eines tollen Lebenstages.

Morgen beginnt dann schon das nächste Abenteuer 😎







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