🇯🇵 Tokio, Tag 50
- Charlotte Tina
- 27. Apr. 2023
- 4 Min. Lesezeit
Was für ein Tag! Schönstes Wetter, sonnig bei bis zu 21 Grad und leicht windig, perfekt. Um 7:00 war ich auf dem Weg zu neuen Abenteuern.
Der große Fischmarkt hatte am Eingang eine Temperaturkamera, um potentiell Infizierte vorzusortieren, es war da vollkommen uninteressant und keinen Besuch wert bis auf den Anblick der enorm großen Thunfische (gefroren). Ich hatte ja keine Ahnung, dass die aussehen wie nun noch etwas, vor dem ich im Meer Angst haben muss.
Dann nahm ich mal einen Bus (auch mit der Karte) Richtung alter Fischmarkt, und das war genau der Ort den ich gesucht hatte.
Viel Gewusel, massenhaft Stände und Läden und Restaurants und Imbisse, toll. Da gab es Muscheln, die gut halb so groß wie mein Kopf waren! Ich wusste nicht, dass es so etwas gibt. Wie isst man die? Wie ein Steak? An einem Stand wurde ein "kleiner" Thunfisch zerlegt, spannend.
Ich sah Meerestiere, die ich noch nicht mal von Bildern kannte. Riesige Austern, viele verschiedene Tintenfische und Fische.
An vielen Ständen lagen roher Fisch und Meeresfrüchte, daraus konnte man sich aussuchen und dann wurden sie direkt gegrillt. Wagyu- und Kobefleisch gab es auch, mir lief das Wasser im Mund zusammen, als ich an das erste Mal Wagyu vom Grill bei Uli und Tom dachte, es war köstlich.
Um 8:30 gab es als erstes Frühstück Tamago am Stiel (1,30€), um 9:00 war ich bereit für die ersten Lachs Nigiri mit weißer Miso-Suppe (5,10€).
Lecker, aber erst mal nicht besser als gute bei uns. An einem Automaten in der U-Bahn erstand ich eiskalten Gerstentee, bekomme ich zu Hause nur beim Koreaner (die gerösteten Körner).
Es folgte ein kurzer Abstecher in den Bezirk Roppongi, nicht so spannend, dann fuhr ich nach Ameyoko. Hier waren wieder viele Straßengeschäfte und buntes Treiben. Ich mag Genmaicha (grüner Tee mit geröstetem Reis) sehr gerne, an einem Stand kaufte ich welchen, der hoffentlich lecker ist. Die Variante mit Matcha hatte sie mich probieren lassen, nett, aber ohne mag ich ihn lieber.
Ich war auch auf der Suche nach einem Kosmetikspiegel für die Handtasche mit LED-Beleuchtung. Ich erspähte einen Laden, der mit Gadgets aller Art auf seiner Markise warb. Also rein und ich fand mich in einem Sexshop wieder. Da ich schon mal drin war, guckte ich mich um. Es waren ausschließlich völlig entsetzt guckende Männer im Laden, die diesen wortwörtlich fluchtartig wegen Anwesenheit einer Frau verließen. Ich habe mich schlapp gelacht, noch später, als ich längst wieder draußen war, das war einfach köstlich 🤣
Meine nächste Station war das teamLab Planets, ein so genanntes Digitalmuseum, klang spannend für mich. War ganz nett, aber nur bedingt zu empfehlen und definitiv zu teuer (21€).
Danach schmerzten Hüfte und Rücken extrem, die eine Diclo half nicht mehr. Zurück zum Hotel, Kaffee und eine süße Sauerei in Miniaturformat, kleine Pause und noch ne Diclo.
Und dann wollte ich so gern noch Fähre fahren, die letzte sollte um 16:50 um die Ecke gehen. Also spazierte ich dort hin, faulenzte in der Frühlingssonne und der Bootsmann der ankommenden Fähre gab mir zu verstehen, dass Feierabend sei. Grumpf.
Man sieht hier wirklich wenige Hunde, die paar, die es gibt, sind solche winzigen Pinscher. Lebende Spielzeuge.
Ich lief weiter und auch durch ein Einkaufszentrum. Da war ein Laden für Welpen. Aua.
In einem Haushaltswarenladen wollte ich nur noch heulen, so viele Schätze, die ich nicht mitnehmen kann 😩Eine Tamagoyaki-Pfanne, große Löffel mit Ablauf und und und. Großer Seufzer!
Ich bekam schon wieder Appetit. Ja, ich weiß. Aber es gibt so viel zu testen!
Ich suchte ein Restaurant mit sehr guten Bewertungen raus und fand es im vierten Anlauf im zweiten Stock über eine dunkle, enge Wendeltreppe aus Beton an einer großen Kreuzung. Man sprach kein Wort Englisch, die Karte gab es nur auf Japanisch, ich wurde für hiesige Gepflogenheiten brüskierend unhöflich behandelt. Die Karte sagte mir nach Scan und Übersetzung auch nicht zu, also ging ich wieder.
In einem Sushi-Laden mit Transportband versuchte ich mein Glück, fand aber auf dem Display nicht die Übersetzung. Ich sprach einen jungen Mann an, der mir alles mit Zeigen erklärte und ein mit paar Worten Englisch.
Für 13€ aß ich 19 Stück gutes Sushi:
Ich mag Tokio. Mir reichen zwei Tage Großstadt, aber ich bin gern hier.
Die Menschen sind überwiegend sehr freundlich, es herrscht eine ganz entspannte Atmosphäre überall, alle wollen anscheinend ständig etwas Leckeres essen (sehr sympathisch), es gibt wenig Verkehr (weil alle Öffis und Rad fahren und laufen), dadurch ist es auch nicht so laut wie bei uns oder in anderen großen Städten. Es ist sauber, höflich (alle stellen sich in eine Reihe vor dem U-Bahn Eingang oder dem Bus oder Restaurant. Die Infrastruktur ist sehr gut und es gibt massig reizvolle Kontraste aus Tradition/alt und modern. Als Ausklang gab es schon wieder eine Margarita, im 36. Stock mit diesem Blick aus der Lobby/Bar ist einfach zu verführerisch.
Und morgen früh muss ich etwa 2h Öffis fahren mit unendlich vielen Umstiegen und Taxi zum Schluss, um zu diesem Mietwagen zu kommen. Hätte ich das gewusst! Ich nahm an, die Station sei am Flughafen, wenn ich am Flughafen miete. Ist aber an einer Schnellstraße einige Kilometer entfernt und ohne Shuttle.
Und gerade kam eine Mail, dass der Vermieter das angemietete Auto nicht zur Verfügung stellen kann und auch keine Alternative hat. What?!?!
Es gibt in der gesamten Präfektur Tokio keinen einzigen Wagen vor dem 1.5. Für morgen habe ich schon ein Ryokan gebucht, das ich nicht mehr stornieren kann. Ich laufe gleich Amok!
Gerstentee in Berlin bei Bohea/ Friedrichshain (=Teeladen) oder evtl. einfach bei dem Koreaner in der Nazarethkirchstrasse. Nach Deinen Schilderungen freue ich mich auf Tokio!
was ist ein Ryukan?????? Süße, have fun!!! Herzlicher Gruß von Deiner im Geiste mitreisenden Birgit ⛩️
Liebe Tina ❤️fantastisch 😍traumhaft … ! 😀😋🌆liebe Grüße zu dir Dagmar 😘😍