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⛵️🇳🇱 Segeltörn, Juli 2025

  • Autorenbild: Charlotte Tina
    Charlotte Tina
  • vor 6 Tagen
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: vor 5 Tagen

Nachdem der Törn im letzten Jahr so klasse war, hatte ich mich direkt erneut angemeldet.

Und da waren wir nun wieder auf der Tsjerk Hiddes, 24 Frauen als Gäste und Decks-Crew, Skipper Peter und Maat (es gibt keine weibliche Form dieses Dienstgrades) Kavi.


Wir starteten im niederländischen Franeker im Kanal und fuhren unter Motor über die Kanäle ins Wattenmeer.

Die erste Nacht verbrachten wir in Franeker, die zweite in Dokkum nach einer knapp 40Km langen Fahrt durch viele, teils sehr enge Durchfahrten von Hub-Brücken.

Die Tsjerk Hiddes ist das größte für diese Kanäle zugelassene Schiff mit 51m Länge über alles, 40m Wasserlinie und 6,85m Breite.

Sie hat 1,35m maximalen Tiefgang.

Wir wurden den ganzen Tag gefilmt und fotografiert, so ein Anblick in dieser Umgebung ist sehr selten. Ein Dreimaster auf einem Kanal, das wirkt ein wenig überdimensioniert und surreal.

Das geht auch nur, weil es ein Plattbodenschiff ist; Peter sagte, wir schrammten mehr oder weniger über den Grund.

Dokkum ist ein sehr hübsches kleines Örtchen, dessen Kern in zwei Stunden gemütlich und hinreichend abgegrast war.

Ich hatte meine Mütze vergessen, eine Ersatzkappe war schnell gefunden.

In einem Käseladen lag gänzlich unerwartet ein Stück Shropshire, ein intensiv gelber, köstlich würziger englischer Blauschimmelkäse. Empfehlung für Euch, falls Ihr ihm begegnen solltet.


Mittwoch ging es dann endlich weiter zum Wattenmeer, das wir am frühen Mittag erreichten.

Vor der Ausfahrt mussten wir jedoch noch tanken. Premiere für mich; meine Heide Witzka hatte nur einen Außenbordmotor, der über einen Kanister betankt wurde. Andere Liga.


Wir machten längsseits an einem Tankschiff fest, unser Tank fasste 2.000 Liter Diesel.

Die Betankung dauerte eine knappe halbe Stunde.


Wir hatten auflandigen Wind und die Strömung gegen uns, die Fahrrinne war schmal und flach. Auf halbem Weg unter Motor sagte Peter, dass wir, was oft aufgrund der Gezeiten ungünstig ist, auch in den Hafen von Schiermonnikoog fahren könnten, wozu wir uns denn auch entschieden.

Die Sonne strahlte, es war herrlich auf dem offenen Wasser.

Um 14:00 liefen wir auf eine Sandbank auf. Da das bei einsetzender Flut passierte, waren wir nach einer Stunde wieder frei und machten am Hafen fest.

Wir schwärmten aus in den knapp 2Km entfernten Ort, stromerten durch ein paar hübsche kleine Geschäfte und bewunderten die Kieferknochen eines ursprünglich 30m langen Blauwals. Gigantisch.


Zurück im Hafen, lag das Schiff schon trocken, die Ebbe ging flott vonstatten.


Am Donnerstag nach dem Frühstück liefen Dörthe und ich ins Dorf, mieteten Räder und erkundeten die Insel. An einem Kilometer langen Strand gingen wir baden und hatten Spaß an den schönen Wellen, die sich mit Wumms brachen.

Am Nachmittag war der Wasserstand so, dass wir wieder in die Fahrrine kamen und Kurs in großem Bogen auf Ameland nehmen konnten.

Leider aufgrund der Umstände (sehr schwacher Wind und entgegenkommende Strömung) konnten wir erneut nicht segeln. Seufz.

Hier komme ich im Nachhinein ein wenig durcheinander 🤣Keine Ahnung, was wir gemacht haben, ich glaube, wir hatten Küchendienst und wenig Auslauf deshalb.

Morgens haben wir als Leckerchen Obstsalat gemacht, mittags als Snack einen griechisch inspirierten Salat mit geröstetem Brot und abends gab es Pasta Caprese und Trifle.

Jede hatte einen Tag Küchendienst, aber alle helfen trotzdem.

Es gab sehr leckere Gerichte jeden Abend, mittags meistens Schnittchen. Eigentlich wurde ununterbrochen gegessen, Essen zubereitet, Süßkram hingestellt. Ein Albtraum 😆


Am folgenden Tag erreichten wir Terschelling.

Dort fand das jährliche Festival statt, bei dem Musiker und Künstler in den Straßen für Unterhaltung sorgen-sehr nett.

Wenn man mit 23 weiteren Frauen verreist, dann ist Shopping natürlich ein Thema. Ich mag das nicht, das ist eher Stress und kaufe fast ausschließlich online second Hand, aber hier habe ich mich angeschlossen und ein Kleid, einen Rock und zwei Oberteile erstanden.

Ein Rekord!

Es gab auf den Inseln einige sehr hübsche und einladendende Geschäfte.

Wir lagen im Hafen im Paket. So nennt man es, wenn mehrere Schiffe nebeneinander vertäut sind. Dann werden Laufstege von einem zum anderen gelegt und wir zB mussten über vier Schiffe laufen um zum Steg zu gelangen.


Den Vormittag verbrachten wir noch im Ort, bummelten, aßen Kibbeling (die niederländische Variante von Fish (mit oder ohne Chips)), ließen uns treiben.


Der Wind hatte aufgefrischt und es sah so aus, als könnten wir endlich mal segeln, aber als wir aus dem Hafen raus waren und alle fünf Segel (vom Bug zum Heck: Klüver, Fock, Schoner, Groß, Besan) gesetzt hatten, waren wir wieder in einer Flaute.

180t wollen bewegt werden, 1-2Bft langen da bestenfalls für Schrittgeschwindigkeit.


Weil im Rheinland Stimmen (Singular, Plural nur wegen des Effekts) laut wurden, das mit der Flaute wäre Schmuh, hier ein Beweis:

Es gibt an Bord keine elektrischen Hilfsmittel, keine Winschen, nur Flaschenzüge. Alles Handarbeit. Da hängen gut und gerne mal vier von uns in einer Schot, um ein Segel noch ein Stück höher zu ziehen, bis zu zwölf haben an einem Segel geackert.

All das in sengender Hitze. Toll dennoch. Oder vielleicht sogar deshalb 😂


Ich habe etwa 3x täglich Sonnenschutz 50+ aufgetragen, trotzdem sah ich nach fünf Tagen aus wie eine Laugenbrezel.


Dörthe und ich saßen nachmittags an Deck und übten Knoten. Die verlernt man, wenn man sie so selten benutzt.


Zwischendurch tauchten immer mal Robbenköpfe aus dem Wasser auf.

In Sichtweite von Harlingen ankerten wir schließlich. Ein paar gingen ins Wasser, baden.

War mir nix, es trieben kopfgrosse Quallen in der Strömung. Ich meine nicht Puppenköpfe.


Unseren letzten Abend mit einem schönen Sonnenuntergang verbrachten wir dort, 4Km vor Harlingen.

Am Morgen ein letztes gemeinsames Frühstück, Einfahrt in Harlingen Havn, schleusen in den Kanal und schwupps waren wir in Franeker. Der Abschied fällt durchaus nicht leicht, wir sehen uns in einem Jahr wieder.

Marion nahm mich im Auto mit nach Bielefeld, das ersparte mir 2h, danke!


Das war wieder eine tolle Woche, es fehlte nur der Wind. So hatte es eher etwas von Kaffeefahrt, aber dafür kann ja niemand etwas.


Bis zum nächsten Jahr! 🤩


Es folgen: zwei Nächte zu Hause und dann auf ins nächste Abenteuer, mit Birgit, yeeeeha!






4 Comments

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Birgit kf
vor 6 Tagen
Rated 5 out of 5 stars.

Wecome Back Home … und ich freue mich auf unseren Trip ab übermorgen

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Charlotte Tina
Charlotte Tina
vor 6 Tagen
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Ich mich erst, liebe Birgit! Danke

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Guest
vor 6 Tagen
Rated 5 out of 5 stars.

Cool

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Charlotte Tina
Charlotte Tina
vor 6 Tagen
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Ha ha, danke, Tom

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