🇮🇪 Reiten und TopGun. Tage 47-52
- Charlotte Tina
- 23. Aug. 2022
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Sept. 2022
Tag 47, Donnerstag 18.8.22
Die Nacht war hart, Magen-Darm vom Feinsten. Das Meeresgetier war es nicht, das war super frisch, ich habe die Crème Brulée im Verdacht, die fand ich ja nicht sooo berühmt, vielleicht war es das. Seufz. Zusammen mit Übelkeit, Kopfziehen, Schlappheit und den Pusteln ist es ein kleines Päckchen. Ich bin gefahren, habe aber bald eine Unterkunft gesucht, nichts gefunden und schließlich ein Hotel gewählt. 160€ mit Frühstück und Meerblick. Mehr ist nicht passiert, ging mir schlicht nicht gut. Abendessen auf der Terrasse des Hotelrestaurants. Linguine Carbonara with wild mushrooms.
Carbonara ohne Ei? Schon mal in ein Kochbuch geschaut? Klassiker der italienischen Küche? Es waren Pilze in Sahnesauce. Mit 16€ vollkommen überteuert.
Das lustige Tier in Dunkelbraun ist übrigens ein Alpaka. Zoomt mal auf das Maul.
Tag 48, Freitag, 19.8.22
…begann mit sehr durchwachsenem Wetter. Ich machte einen ausgiebigen Strandspaziergang. Der Strand hier ist über 2Km lang, ich ging bis zum Ende und retour. Außer mir wieder kaum jemand unterwegs, drei Menschen, drei Hunde, alle nett und zu einem Schwatz über das Wetter aufgelegt. Also die Menschen, bei den Hunden will ich es nicht beschwören, gehe aber davon aus. Der Atlantik schleuderte ordentliche, aber nicht sehr große Wellen, es regnete zwischendurch, viel Wind, richtig Wetter, dann wieder Sonne, war toll. Dann habe ich ein neues Zimmer bezogen, weil ich länger bleiben wollte, bin etwas angestrengt von der Summe der Malaisen und der ewigen Fahrerei. Ich habe einen Palast bezogen, eigentlich für drei Leute, mit Blick aufs Meer aus dem Bett und vom Fußende auf den Hafen. Wow. Und ich zahle nur 90€, weil ich vor Ort buche. Sehr seltsam diese enorme Preisdifferenz, aber ich freue mich natürlich.
Nach einer ausgiebigen Tee- und Lesepause spazierte ich in die andere Richtung, zu den imposanten Klippen, an denen einige Kreuze stehen für die, die bereits hinabstürzten. Leider kein Scherz.
Danach war ich bereit für einen Imbiss, eine ganz köstliche Chowder mit sehr gutem frischem Brot, genossen in der Sonne auf der Terrasse. Alle anderen im Restaurant aßen drinnen. Hm. Mein Glück. Eine Chowder ist eine dicke, sämige, samtig-sahnige Suppe mit Muscheln und/oder frischem und/oder geräuchertem Fisch. Sehr gut, mit ordentlich Dill, Comfort-Food.
Ich überlegte, was ich anstellen könnte in Irland, immer nur fahren und Traumstrände ansehen ist ja auch etwas ermüdend.
Reiten! Ich wollte schon immer mal am Strand reiten. Problem: ich kann nicht reiten. Vor einigen Jahren habe ich mal spontan ein Wochenende Reitunterricht gebucht, das war nicht gut, ich bin früher abgereist. Die Lehrerin war eine professionelle Dressurreiterin, die ihren Anspruch anscheinend auf mich übertragen wollte, die ich nur erst mal lernen wollte, mich oben zu halten, links, rechts, los, anhalten hinzubekommen. Dann habe ich als Kind auf Ponys gesessen. Tjoa.
Ich googelte und erstaunlicherweise gibt es wenige Kilometer entfernt einen Reitstall, von einer Bayerin und ihrem irischen Mann geführt. Island View Riding Stables. Es war wegen schlechter Verbindungen nicht einfach, aber für Samstag 12:00 hatte ich einen Termin für eine halbe Stunde Unterricht an der Longe mit „dann mal weiter sehen“-Option.
Tag 49, Samstag 20.8.22
Nach dem Frühstück versuchte ich mir in Erinnerung zu rufen, was ich aus diesem kurzen Intermezzo vor Jahren mitgenommen habe, viel war es nicht.
Im Hotel gibt es, wie bislang überall in Irland, Full Irish Breakfast. Die meisten Gäste häufen sich tatsächlich Berge von fetttriefenden Eiern, Bacon, Würstchen und Pommes auf.
Gespannt fuhr ich los. Der Hof ist entzückend. Viele nette und hübsche Pferde, die einen entspannten Eindruck machen. Viele Hunde, von denen einige Sozialfälle zu sein scheinen, die ein gutes Zuhause gefunden haben. Eine kleine Miezekatze, die gerettet wurde. Nette Menschen gab es auch dazu 😉 Uschi, die mir den Unterricht gab, super erklärte und auch motivierend lobte. Ausgestattet wurde ich übrigens mit Helm und Gummistiefeln. Den Unterricht hatte ich mit Jerry. Der Ausritt (an der Leine) fand mit Moira statt in Begleitung von Julia aus Österreich. Es war sagenhaft schön. Moira hat ein Stockmaß um 1,65, also ihr Rücken am Übergang zum Hals ist schon fast so hoch wie ich groß bin und sie hat einen langen Hals und einen großen Kopf; man sitzt also wirklich hoch. Aber sie ist extrem gutmütig, nur die Hufe sollten im Wasser bitte nicht so nass werden.
Bei der Rückkehr nahm ich ihr Zaumzeug und Sattel ab und wusch die verschwitzten Stellen, während sie futterte. Und weil das so toll war und alle so nett habe ich spontan einen kleinen Reiturlaub gebucht. Kosten: 20 (oder 30?) Minuten Unterricht plus eine Stunde Ausritt 76€. Und die Zeit mit Versorgen und andere Tiere streicheln und glücklich grinsen inklusive.
Uschi arbeitet auch mit behinderten Kindern und hat Seminare und Fortbildungen gemacht zu Aspekten der therapeutischen Arbeit mit Pferden.
Uschi riet mir zu einer heißen Dusche, habe ich auch gleich gemacht und merke trotzdem jetzt schon den Muskelkater.
Eine halbe Stunde später hatte ich schon einen Tisch im eigentlich immer ausgebuchten Eithna’s reserviert, einem Seafood-Restaurant. Die Wahl fiel schwer, seufz. Ich nahm schließlich eine kleine Portion Muscheln in Weißwein Sahne-Sud, die super gut waren, einfach wirklich frisch, das bekommt unsereins ja nicht so häufig. Dazu gab es ein selbst gebackenes Brot mit Algen, sehr gut. Mein Main Course waren Linguine mit Hummer und Krebsbeinen in Kokos-Curry-Sauce. Die Tierteile waren sehr lecker (nachdem ich die Sauce abgekratzt habe) und hatten eine tolle, feste Konsistenz, die Linguine waren ungenießbar überwürzt in einer pampigen Sauce. Der Nachtisch, eine Schokoladen-Meringue (also ein Baiser) , ebenfalls mit Algen, war mit Sahne angerichtet und je einem Hauch Erdbeersauce und Schokisirup. Auch nicht überzeugend. Ein Pinot Grigio schien mir wieder eine sichere Wahl, war aber etwas sauer, ein Espresso rundete es ab. 71€, die eher weh tun, weil es nicht gut genug war für so viel Geld. Und, wie üblich, es interessierte niemanden, wie ich es fand oder warum ich von der Hauptspeise nur 1/4 gegessen hatte und die Nudeln zurück gehen ließ.
Ich freue mich auf morgen, um 10:30 habe ich wieder Unterricht auf/mit Jerry und direkt danach wieder ein Ritt zum Strand mit Moira.
Es ist 19:30 und ich bin absolut bettreif😂
Tag 50, Sonntag, 23.8.22
Um 22:00 fing eine Band zu spielen an, Coversongs, richtig gut. Das ging bis 1:00. Ich war sooo müde und habe es nicht geschafft, runter zu gehen, hab’s aber trotzdem genossen.
Aufgewacht mit üblen Rückenschmerzen, war zu erwarten. Hab zwei Diclo 100 eingeworfen, um das nachher hoffentlich mit Spaß machen zu können. Und es war toll!
Zuerst Unterricht an der Longe. Ich durfte danach alleine bis zum und vom Strand zurück reiten. Am Strand selbst wollte Moira gleich los rasen und hätte sich von mir allein sicher noch nicht aufhalten lassen. Es war traumhaft schön. Wir sind auch mehrmals getrabt und es geht immer ein bisschen besser. Am Strand schnaubt sie immer ganz doll los und wirft dabei durchaus auch den Kopf hin und her. Erschien mir erst befremdlich. Jetzt weiß ich, dass das Freude ist. Wie schön!
Im Hotel habe ich einen Tag verlängert, dann ziehe ich in das B&B direkt neben den Stallungen und bleibe bis mindestens Freitag, jeden Tag Unterricht und Ausritt.
Tag 51, Montag, 24.8.22
Meine Rückenschmerzen beim Aufwachen…. Na ja, heftig. Mal wieder Zeit für Diclo und Tilidin, um einen Fuß vor den anderen zu bekommen.
Die Reitschule hat heute ihren freien Tag, ich kann den mit dem Muskelkater an erstaunlichen Stellen dazu auch gut gebrauchen. Nach dem Frühstück bin ich los zu einer Launderette und habe gewaschen.

Danach sehr gute Fish&Chips im Hotel, einen Sticky Toffee Pudding als Dessert. Interessant, brauche ich aber nicht noch mal.
Dann etwas lesen und schließlich nach Bundoran ins Kino, um 17:00 läuft TopGun Maverick; der sollte sprachlich keine große Hürde darstellen.
Vorher kaufte ich in einem Super Value noch 6Kg irisches Mehl und Bread Soda. Ich bin keine Freundin von Brot, aber dieses irische Soda-Brot mit Buttermilch ist unfassbar lecker.

Na ja, unterhaltsam halt.
Im Kino hatte ich endlich mal vernünftiges Wifi und saß nach dem Film noch eine Stunde im Foyer, um zu schreiben.
Tag 52, Dienstag, 25.8.22
Frühstück, Sachen ins Auto und los. Eigentlich wollte ich mir Sligo ansehen, aber dann tauchte das Schild zum Glencar Wasserfall auf, ich bog ab und sitze im Café mit Wifi und versuche mal, das hier zu veröffentlichen….

Weil ich fast nie Internetzugang mit dem Netbook habe kann ich das leider nicht hübsch machen, sorry. 🤷♀️
Um 14:00 habe ich Reitunterricht, danach ziehe ich ins B&B.
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