🇺🇸🍏New York, 30.6.&1.7.25
- Charlotte Tina
- 2. Juli
- 4 Min. Lesezeit
Birgit ist am Vorabend tatsächlich noch mal mit der Staten Island Fähre gefahren, um dies zu sehen:
30.6.25, Montag
Für heute hatte ich zwei Räder reserviert.
Wir wollten beide endlich unbedingt von Manhattan runter und mal etwas anderes sehen, nämlich Williamsburgh und Brooklyn, die östlich der Insel liegen.
Um 8:00 holten wir die Räder ab und da Birgit keine Radlerin ist, plante ich die Route direkt nach Westen zum Hudson, um dann den ruhigeren Radweg immer am Wasser entlang und bis zur Brooklyn Bridge zu fahren zur Eingewöhnung.
Frühstück stellten ein Rest Joghurt dar, ein paar Nüsse, etwas Obst und Müsli am Ufer des Hudson.
Wir passierten auch das The Dead Rabbit, in dem ich unbedingt einen Cocktail hätte trinken wollen-hat nicht sein sollen.
Die Räder waren erstaunlich gut, liefen leicht und rund, die Schaltung war vernünftig eingestellt, meins etwas schmaler und sportlicher, gefiel uns recht gut für je 40€.
Das Radeln war für Birgit aber doch anstrengender, als gedacht, wir hatten aber auch 33° und die Sonne brezelte.
Über viele Baustellen kamen wir dann plötzlich auf die Fahrradspur über die Brücke, die den Charme einer eng umzäunten Autobahn hat. Immerhin war es nicht so steil, wie befürchtet.
Wir radelten kreuz und quer, aßen einen Möhrenkuchen im Café mit geeistem Kaffee/Cappucino ($18,51), stellten fest, dass dort (noch, oh Wunder) sehr viel mehr ärmere Menschen zu leben scheinen und dass dort gut zu beobachtende Gentrifizierung stattfindet.
Ach, und dass die Häuser wesentlich niedriger sind, was eine offenere Atmosphäre bewirkte und weniger stehende Hitze.
Kennt jemand das Insekt, das mich im Stück fressen wollte?
Schließlich radelten wir zurück ans Ufer des East River nach Brooklyn Heights, am Wasser entlang. Es gab Plätze zum Ausnehmen von Fischen, was ich mir bei dem Verkehr hier auf den Flüssen nicht so appetitlich vorstellen mag, sonderlich sauber ist das Nass nicht.
Am Pier 3 liefen wir im kühlenden Wasser umher, wir fuhren weiter zurück bis zur Brooklyn Bridge und dort teilten wir uns (doch wieder 🙈) einen Burger und einen Vanilleshake ($23,16).
Um die Ecke fuhr eine Fähre, die uns etwa 10Km ersparte und für je $4,50 bis zur 34. Straße Ost brachte.
Von dort waren es nur noch wenige Kilometer bis zum Central Park.
Kaum dort angelangt kippte Birgit beim Bremsen vom Rad, schürfte sich schön das Knie auf und zitterte wie Espenlaub.
Sitzen, trinken, spülen, Bestandsaufnahme.
Nichts tat besonders weh, ein paar wenige Tröpfchen Blut, kein Drama. Das gibt eine verschorfende Wunde und einen blauen Fleck, laufen geht problemlos.
Sie nahm ein Taxi ins Hotel, um das Knie hochzulegen und zu kühlen, ich schob die beiden Räder 40min durch die Menschenmassen und die Hitze. Der Schweiß tropfte mir in die Augen und lief die Arme hinunter, verrückt.
1,5l Wasser, PolandSpring, $4,39, eine Fanta Mandarine, 0,591l, $3,39.
Unsere letzte Nacht brach an.
1.7.25
Ein letztes Mal trat ich morgens auf die Straße und sog die besondere Energie auf.
Joghurt, Mango, Nüsse, Cappuccino. Lecker.
Wir packten, deponierten die Koffer im Hotel und liefen in den Central Park.
Es war unglaublich heiß und drückend, auch im Park. Da schwirrten aber zur mentalen Erbauung viele A- und B-Hörnchen rum.
Mit dem Bus ging es also nach halber Strecke weiter zum Guggenheim Museum, ein toller Bau von Frank Lloyd Wright, ist sehr schön. Den in Bilbao von Frank Gehry fand ich auch so schön, da war schon Geld für passende Architekten in der Portokasse.
Die aktuelle Ausstellung von Rashid Johnson enttäuschte uns beide sehr; vielleicht waren die Baumeister doch teurer, als veranschlagt.
Hier drei Sachen, die ich noch am besten bzw interessantesten fand. Das gelbe Zeug ist Sheabutter.
Und hier eine kleine Auswahl anderer Künstler:
Die s/w-Fotografien (nicht die Collage) haben es mir angetan und schön fanden wir beide die Gegenüberstellung des zeitgenössischen digitalen Porträts mit einem gemalten Picasso.
Dann gab es ein paar schöne (weitere) Werke von Picasso, Degas, Renoir, van Gogh, Kandinsky. Und andere, die wir beide eher speziell fanden.
Und was war Degas eigentlich für eine perverse Socke, dass er mit 70 detailliert junge Mädchen im Tütü in Serie produzierte? Sein Werk hat aber unbestritten einen bemerkenswerten Ausdruck.
Birgit erstand im Museumsshop einen sensationell schönen, glänzend smaragdgrünen, extravaganten Regenmantel
mit wie Origami gefältelter Schalkragenkapuze. Ein sehr besonderes Teil, das definitiv auf sie gewartet hat.
Im Anschluss schaufensterbummelten wir über die Madison Avenue, gingen in dieses und jenes Geschäft, genossen die teuerste Krebsfleischbullette ever (die aber auch super war).
Es war heiß, innerlich waren wir schon auf dem Weg zum Flieger nach Island 🤩
Mit dem gekühlten Bus (ich habe eine einfache Theorie aufgestellt für die USA, die wahrscheinlich in den meisten Fällen zutrifft: hat es eine Tür, durch die es betreten kann, dann hat es auch eine Klimaanlage, die sich an unteren Kühlschranktemperaturen orientiert) fuhren wir doch noch mal in den Süden, holten beim Japaner das leckere Sesamdressing für Island, saßen im Union Square Park, machten eine nette Bekanntschaft (ich bin schockverliebt in dieses weiche, blauäugige Tier), probierten Tacos Asada (der Kracher!) bei dem Los Tacos No.1, stöberten noch hier und da, bis es zum Hotel und dann zum JFK ging.
Mission erfüllt, verausgabt:
Temperaturen NY: 31°C, Island: 4°C.
Abflug 23:10, Ankunft 8:55 (biologische Zeit ca 5:00).
Wir sehen uns auf der anderen Seite.
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