🇫🇯 Fiji, Tage 45&46
- Charlotte Tina

- 23. Apr. 2023
- 4 Min. Lesezeit
Samstag
Um 7:45 saß ich im Shuttle zum Port Denerau/zum Törn. 60Km später stand ich am Check-in auf der Halbinsel für die Wohlhabenderen (hier sind die teuren Resorts angesiedelt, wo eine Nacht ohne einen Krümel Toast dabei und mit Gartenblick mehr kostet als mein gesamter Aufenthalt inklusive Frühstück) und hatte danach noch genug Zeit, um in einer Pharmazie meine Vorräte aufzufrischen und in einem Schaufenster die Auswahl an Harpunen zu bewundern.
Der Kat war hübsch, nicht so groß, wie ich gedacht hatte. Super nette Crew, sehr gemischte Teilnehmende. Die Fahrt zum Korallenriff dauerte gute 1,5h und begann mit einem Frühstück. Mein Wermutstropfen von Anfang an war die laute Musik. Ich wollte einen Ausflug in die Natur machen und nicht auf einem Disco-Schiff rumfahren. Ansonsten war die Fahrt schön, das Wasser hat eine herrliche Farbe, es ging ein leichter Wind. Auf dem Weg sah ich zahlreiche Fliegende Fische.
Als wir ankamen, nutzte ich die Rutsche, um ins pupswarme Wasser zu gleiten. Das Riff ist einer Sandbank vorgelagert und meiner unfachkundigen Meinung nach in keinem besonders tollen Zustand.
Einige Flächen waren aber wunderschön, mit Korallen und Fischen in den unterschiedlichsten Farben und Formen, auch die roten und lilanen Korallen. Es sah genauso aus, wie in den Dokus. Ich schnorchelte mittendrin 😃
Seltsamerweise musste ich an Spongebob Schwammkopf denken und meine Lieblingsfolge (Perlas 16. Geburtstag). Fragt nicht! So isses halt, wenn man mit einem Kind zusammenlebt(e). Vor Raban fand ich das einfach furchtbar, aber mit der Einstellung hält man das nicht 3-4 Tage/Woche durch, wenn es zum Einschlafen gehört.
Dann stand ich auf der nahezu weißen Sandbank mitten im Pazifik, um mich herum dieses Postkartenpanorama, das war schon sehr schön. Meine zwei wasserfesten Pflaster verabschiedeten sich innerhalb kürzester Zeit und nach einer 3/4h im Wasser begann die Wunde zu schmerzen. Also aufs Boot und säubern und pflegen, die Ränder waren schon rot. Dann saß ich da, alle waren in diesem tollen Wasser, und dachte irgendwann, scheiss der Hund drauf, im Zweifel noch mal Antibiotika, hier komme ich nie wieder her. Und so stand ich auf, sprang von Deck aus ins Wasser und schaute mir das Riff steuerbords an.
Das Mittagessen war erstaunlich gut und auch ansprechend angerichtet, überhaupt sind der Service und die unglaubliche Freundlichkeit der Menschen besonders.
Die Besatzung spielte auch auf, wie schon im Hafen ein Gitarristen-Trio gespielt hatte. Überall stehen sie oder holen aus dem Nichts verschrammelte Gitarren und manchmal auch Ukulelen und legen los. Immer dreistimmig. Sehr nett, weil es offensichtlich mit Spaß gemacht wird.
Bedauerlicherweise war Alkohol in einem Zeitrahmen von 3h kostenlos und die meisten Leute denken ja, das muss bis zur Neige ausgekostet werden. Wurde ja schließlich bezahlt. Es waren 30 Grad im Schatten, ich habe 3l Wasser in mich geschüttet, aber gegen 13:00 waren die Crew, die Kinder und ich die einzigen nüchternen Menschen weit und breit.
Die Musik wurde lauter, die Menschen enthemmter auf unangenehme Art.
Irgendwann begannen alle zu tanzen während ich gern das Wasser, die Inseln, die Luft genossen hätte. Seufz. Man kann nicht immer gewinnen.
Wir passierten auch ein Floating Restaurant, das Seventh Heaven. Hinter der nächsten Sandbank gibt es noch eins, das Cloud Nine.
Um 19:15 war ich ziemlich erledigt zurück. Ich habe noch ein Problem: Sandmücken. Anscheinend zapfen sie mich hier am Strand an. Immer, wenn ich Abendessen war, wurde es danach schlimmer. Ich sehe aus wie ein Opfer und das juckt so unfassbar fies, dass ich mich wund kratze, besonders an den Füßen und den Händen. So sieht mein Unterarm gerade aus:
Ich war schon in dem kleinen Laden im Resort und die Frau meinte, so schlimm hätte sie es lange nicht gesehen. Was ist das nur mit mir? Drecks Allergien! Nach einer kleinen Recherche und der Empfehlung im Laden habe ich 10€ investiert und hoffe, es hilft! Das Öl soll sie angeblich am Eindrehen des Rüssels hindern.
Also Pool geht nicht, Meer bedingt, Strand nicht.🤔 Keinen Mietwagen zu nehmen war eindeutig ein Fehler. Verlässt man das Resort, ist dahinter Brachland und Industriegelände. Bis zur großen Straße wären es 45min zu Fuß; dort fährt aber kein Bus. Also bleibt nur das Taxi.
Der Fahrer gestern erzählte mir, dass Fidschi 333 Resorts hat. Neben Zuckerrohr, Fisch, Kokosnüssen und Ananas (die total fade, sauer und langweilig schmeckt 😶) ist der Tourismus mit Abstand die wichtigste Einnahmequelle.
Diese wundervollen Strände sind aber fast nur auf den kleinen Inseln zu finden, da ist man dann sehr eingeschränkt, so wie ich hier auch keine Möglichkeit habe, woanders zu essen. Von den kleinen Inseln kommt man nur mit absurd teuren Wassertaxis, manchmal Fähre oder privatem Shuttle weg.
Jedenfalls war Corona für einen großen Teil der Einwohner entsprechend schwierig, auch wenn nur 20% Miete zahlen und der Rest in Eigentum lebt, wie mir gesagt wurde.
Am Sonntag überlegte ich morgens also, was mir bliebe. Ich schob ein Kajak ins Wasser und paddelte gemächlich die Küste entlang bei völliger Windstille.
Vor und neben mir tauchten in der Sonne glitzernde Schwärme Fliegender Babyfische aus dem Wasser auf wie tauchende silberne Libellen. Dann zog ich das Kajak aus dem Wasser und schwamm. Und ließ mich treiben. Das Wasser hat Badewannen-Temperatur, nach einer 3/4h oder Stunde schmerzte die Wunde so, dass ich raus musste.
Mit dem wirklich schlechten Buch flaggte ich mich an den Pool.
Es ist schon ganz schön hier, aber für mich ist Mallorca interessanter, wenn eine Insel mit gutem Wetter gefragt ist. Das Wasser kristallklar, die Küstenlinien entsprechen in ihrer Schroffheit mit den eingebetteten schönen Buchten meinen Vorlieben, die Mitte der Insel ist landschaftlich auch attraktiv, es gibt mehr Möglichkeiten, etwas zu unternehmen, die Infrastruktur ist besser und das Essen sowieso. Über die Freundlichkeit der Mallorquiner kann man geteilter Meinung sein, da liegt Fiji sicher weit vorne. Und Mallorca ist günstiger. Einer der wichtigsten Punkte für mich: das Meer ist erfrischender. Das wird es hier sicher auch an irgendeiner Stelle, aber in Ufernähe hat es fast Lufttemperatur🥵 Ganzjährig durchschnittlich 26 Grad. Ist halt einfach ein bisschen langweilig 😅
Mittags hatte ich Pommes bestellt, hatte kaum Hunger und dachte, da kann man nicht viel falsch machen. Denkste. Sie waren noch etwas roh und versalzen.
Zum Abendessen bestellte ich nach reiflicher Betrachtung der Problematik mal indisch, immerhin ist die Hälfte der Bevölkerung indisch-stämmig, vielleicht also hat der Koch das drauf?
Und diese Überlegung war goldrichtig 😁 Es kam ein exzellentes Dhal und ein richtig leckeres, scharfes Butter Chicken. Endlich mal ein gutes Essen!
Ich fragte die Bedienung danach, ob der Koch Inder sei. Bingo. Da weiß ich doch schon, dass das morgige Abendessen
wieder aus der indischen Küche kommen wird🙃






































































Hallo Charlotte,
ein Riff ist schon was Schönes, hatte ich an den Florida-Keys gesehen. Schnorcheln ist toll. Ich sitze gerade am Rechner und suche eine schöne Flugreise in den Süden für Vera und mich... mal schauen, wo wir landen werden. herzlicher Gruß ans andere Ende der Welt von Birgit