🇳🇿 Wellington, Tage 17&18
- Charlotte Tina
- Apr 8, 2023
- 4 min read
Die meisten Leute, die ich hier treffe, sind ganz anders als die Australier. Ganz natürlich und unbefangen, sehr hilfsbereit, lächeln schnell und aufrichtig nett, man kommt leicht ins Gespräch und das ist dann nicht so ein "oh it is GREAT, I am GOOD"-Gewäsch, sondern meist ziemlich ehrlich. Gefällt mir. Ein AirBnB wurde von einem holländischen Ehepaar geleitet, die vor 35 Jahren ausgewandert sind, um hier ihre Familie zu gründen. Wie alle mit denen ich sprach, sagten sie, es sei einfach ein gutes Leben in diesem Land.
Am Morgen noch keine Nachricht von Europcar. Ich fuhr 30Km nach Palmerston North zum dortigen sehr kleinen Flughafen. Dem Typen am Europcar Counter ging ich so was von am A.... vorbei. Also nach Wellington. Ich fiel in ein fieses Depressionsloch, hatte ich schon länger nicht mehr, und bin 2h weinend gefahren. In Shannon, einem winzigen Ort, wollte ich das unterbrechen, tankte, parkte, kaufte im Second Hand-Laden für 4NZ$ ein T-Shirt (das mir richtig gut gefällt, das ich im Hostel wusch und im Trockner trocknete und zwei Nummern zu klein wieder raus bekam), schließlich landete ich nach 80m am Ende der Hauptstraße im Café und bestellte erst- und auch in diesem Fall letztmalig Pancakes mit Bacon und Ahornsirup. Sah unglaublich aus, wie im Film, aber wie so oft, meine schmecken besser 😎 Im Ort waren ein Haufen lustiger langbärtiger Typen mit Oldtimern unterwegs.
Ich sehe hier so vieles, was ich nur aus amerikanischen Filmen kenne, das will ich ausprobieren. Wendy's steht noch auf der Liste. Aber alles, was ich bislang probiert habe, sah toll aus und schmeckte gar nicht oder nicht so, wie es das Aussehen verhiess.
In der örtlichen Bücherei durfte ich die 15min vor der Schließung noch schnell an einen Computer und an der Webseite etwas anpassen.
Dann fuhr ich durch. Wellington ist teuer, ich habe ein Dreibettzimmer im Hostel für mich, pro Nacht 100€. Die Hauptstadt Neuseelands mit 420.000 Einwohnern. Parkplätze sind ein Drama. Ich checkte ein und wollte, so super gestresst, gleich weiter, da lief mir ein paar hundert Meter weiter ein Bad über den Weg.
Die Entscheidung fiel flott. In den Supermarkt gegenüber, Salatzutaten eingekauft, ins Hostel, Badezeug gepackt und ins Wasser und einen entspannenden Km auf einer 33 1/3-Bahn durchgezogen. Zurück, mit einem Glas Wein in den Hof und einem Buch, Waschmaschine vorher beladen, gut. Die Küche ist groß, sauber und nett. Im Kühlschrank kann man eine Box mit seinem Zeug füllen.
Dieser vegetarische Bacon ist richtig lecker.
Vielleicht sollte ich beruflich gänzlich umsatteln mit einer Webseite Swimmingpools of the world🤔
Um 19:00 lag ich auf der (festen!!!!) Matratze und schlief bald neun Stunden.
Am Sonntag schnappte ich mir einen Kaffee und videotelefonierte aus dem Hof mit meinem Bruder Tom und meiner Schwägerin Uli. Kontakt nach Hause, das war schön, sie waren live dabei in NZ und ich in ihrem Wohnzimmer.
Ich finde die Häuser in Neuseeland schön, viele aus Holz oder damit verkleidet, viele mit umlaufenden Veranden. In Wellington fällt der Kontrast zwischen alter und neuer Bausubstanz schon sehr ins Auge.
Ich erkundete sechs Stunden hauptsächlich die Gegend rund ums Wasser. Hüfte und Rücken haben sich quasi verabschiedet (weil die Frage nach der körperlichen Belastung kam über WhatsApp), da hilft nur eine ordentliche Dosis Diclo.
Schön hier, super angenehme Atmosphäre, freundliche und wirklich entspannte Menschen.
Zudem ist hier dieses Festival und das hat es noch etwas bunter gemacht (vermute ich). Zum Frühstück gab es einen scharfen Wrap aus Sri Lanka mit Chicken Satay. Von einem eingewanderten Mann, der das Leben hier super findet.
Ich hab ein paar Videos gemacht, vielleicht geben die die Atmosphäre etwas wieder.
Ich war im Garten und im Shop des Neuseeländischen Museums, da durch zu laufen war nicht mehr drin.
Und endlich habe ich einen neuen Badeanzug, meiner war schon peinlich ausgeleiert.
Dann musste ich mich wieder um mein Problem kümmern. Ich lief zu Bluebridge Ferries, um zu fragen, ob ich das nicht erstattbare Ticket erstattet bekäme. Da war Minkie, eine sehr, sehr resolute Frau mit sehr klarer Aussprache und sehr klaren Vorstellungen, dass man nicht so mit mir umgehen sollte, nachdem sie gehört hatte, was ich für ein Problem habe. Sie sagte, die Aussage von Europcar sei schlichtweg falsch. Sie telefonierte hin und her mit Europcar und sagte, 100% sicher, dass ich mit Auto mitkomme. Sie hat zwar niemanden erreicht, der das schriftlich bestätigt, checkt das aber weiter von zu Hause. Ich soll morgen um 6:30 zum Check in da sein. Falls es wider Erwarten doch nicht klappen sollte, soll ich ihnen meinen Autoschlüssel geben, sie kümmerten sich darum die zehn Tage bis zur Rückkehr 😳 Hm. Kann ich das machen? Nein, der Wagen ist nur auf mich versichert. Mein Plan war, Auto in Wellington lassen (Parkplatz ca. 100€), in Picton Wagen anmieten (nicht bei Europcar), zehn Tage 1.200€, Wagen zurück, ich zurück usw. Eine bessere Lösung ist mir nicht eingefallen und Bluebridge war meine erste Station.
Es könnte hier so schön sein.
Nun verbringe ich den Nachmittag im Hostel bei Tee und Buch und Blog. Und fahre da morgen früh hin. Von Europcar kam übrigens gerade eine Antwort auf meine zwei Mails von heute morgen, es täte ihnen so leid, sie würden niemanden in Auckland erreichen. Was ist das nur für eine Würstchenbude?!
Liebe Grüße von down Down Under🤗
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