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Auf ins nächste Abenteuer mit Birgit!

Nachdem unsere Island-Umrundung wegen des unberechenbaren und nicht mit unserem Mietwagen zu meisternden Wetters letzten Oktober zur Hälfte ausfallen musste, wollen wir nun den Rest der tollen Insel erkunden; insbesondere die Westfjorde sendeten schon lange Sirenengesänge über den Atlantik.


Vorher aber verausgaben wir uns in einer der sehr wenigen Städte, die ich faszinierend finde: New York.


Auch das ein Ort, der sich für mich noch nicht „abgehakt“ angefühlt hat, zu sehr ist mir noch das Vibrieren der Stadt in Erinnerung, die Architektur, die Menschen, auch die vielen andersfarbigen, das Lebensgefühl, das kulturelle Angebot, das Wasser um Manhattan, das Gefühl, in einen Fernseher gekrabbelt zu sein und mich mit großen Augen durch die Szenen zu bewegen.

Ich liebe die Atmosphäre hier!


Und Birgit? Findet alles klasse, was sich lebendig und bunt anfühlt und unterwegs sein sowieso 😁


Herausfordernd wurde das Wetter prognostiziert und herausfordernd war entsprechend das Packen:

Für New York waren für unsere Anreise am Dienstag 41°C angesagt, für Island Ende der Woche 3°C.

Wir reisen beide mit einem Handgepäck-Trolley mit je ca. 9Kg und einem kleinen Tagesrucksack.


24.6.25

Es ging über Keflavik zum New Yorker JFK.

Das war ein langer Tag, der gefühlt um 11:30 am BER und ersten Problemen mit Birgits ESTA begann, in Reykjavik mit Problemen mit ihrer eSIM fortgesetzt wurde und (in unserer Zeit) schließlich gegen 1:30 mit Problemen mit ihrer Kreditkarte endete.


Bei all dem war ich nicht unerheblich neben der Tasse, weil sediert von meinen Tabletten gegen die Flugangst.


Aber wir haben ein tolles großes Zimmer in bester Lage und alles gelöst. Fast.

Aufgekratzt schlenderten wir bei 35° noch um die Ecke zum Times Square (ich hasse das, aber ein Mal und dann muss ich nie wieder da hin, hieß es…), besorgten noch Wasser und dann war ganz eindeutig Bettzeit, für uns morgens um 5:45.

Gute Nacht, John Boy.


25.6.25

Und schon wieder wach, 5:47 Ortszeit und wir standen im Bett.

Zunächst lösten wir Birgits Probleme mit ihrer eSIM (im Großen und Ganzen kann ich Airalo und deren Support empfehlen), dann ging es los in Richtung Highline Park mit Stopover bei 7Eleven für einen Iced Latte.

Am Hudson River frühstückten wir erst einmal ein superbes Chipotle Chicken Sandwich und texanische Erdbeeren. Das war sehr gut, vor allem das Sandwich.

Dann ging es weiter in den Hochpark. Sehr schön da. Interessant sah The Vessel aus, ein Gebäude das an eine Zeichnung M.C.Eschers erinnerte. Es gab wunderschöne Blicke, schöne Pflanzen, nette Begegnungen, Kunst, Geschichte und Musik.


Kurz hinter dem Chelsea Market endete der Park, dort kehrten wir bei Shake Shack ein um etwas zu trinken.

Neben einem guten Eistee wurde es ein Banana Pudding Milkshake, der beste Milchshake, den ich je hatte. Trotz dezenten Geschmacks nach karamellisierter Banane.

Eine Offenbarung. Ohne Rosenkohl (Insiderscherz). Ohne Übertreiben, ehrlich. Wow. Tommy, der den Laden führt, lud uns noch zu einer großen Limo ein, weil ich ihm eine so gute Bewertung schrieb.


Wir schleppten uns bei mittlerweile 38° zurück an den Fluss zum Little Garden (wo ich Birgit die Klangskulptur zeigte, die mir so gefällt und das öffentliche bunte Klavier).

Wir schauten uns ebenfalls den Strand daneben an, man durfte leider nicht ins Wasser; ich beneidete, wie bedenkenswert oft in meinem Leben (Notiz an mich selbst: ernsthaft über diesen Punkt nachdenken), die Hunde, die begeistert plantschten.


Danach durch Greenwich Village zur Christopher Street, Birgit gedachte kurz der Vergangenheit, nahmen die Subway bis South Ferry und bestiegen die kostenlose Fähre nach Staten Island.

Im Terminal war ein Wendys und dort kauften wir einen Baconator. Kurz, einen der besten Burger, den wir beide je hatten.

Die Fahrt ist kurz, nett, unspektakulär. Netter Blick auf die Skyline und die US-Else.

Aussteigen, umsteigen, zurück.

Ein Tag voller ungesundem Essen, das geschmacklich aber alles völlig unerwartet den Rahmen gesprengt hat und besonders gut war.


Es war extrem heiß, also kehrten wir zurück ins Hotel, wo mich Post erwartete.


Vor zwei Jahren, bei den Redwoods und den sieben Zwergen, da aß ich im dunklen kalifornischen Wald köstliche Nüsse.


Es war nun so, dass es diese Nüsse nur dort an der Westküste gibt und man sie nicht nach Europa bestellen kann.

Also habe ich bei Nuts on the run vor der Reise, noch von der Tsjerk Hiddes in den Niederlanden aus, kurzerhand ins Hotel geordert.

Nun habe ich einen kleinen Vorrat besonders leckerer Nüsse, Schätze.


Wir versorgten unsere Blessuren (fiese Fußsohlen-Blasen) und fielen dann gänzlich unrühmlich in tiefen Schlaf.

Unrühmlich, weil ich noch halb bekleidet war, Birgit hatte ihre isländische Filzmütze auf. Gut, dass es keine Zeugen gab. Was in NY passiert, bleibt in NY.


26.6.25

Pünktlich um 5:50 sahen wir uns an in unserem Queensize-Bett, winkten uns zu und schmetterten und gegenseitig einen Morgengruss zu.


Um 7:00 holten wir uns Kaffee bei Starbucks an der nächsten Ecke und Birgit gab ihre Premiere an einem der New Yorker Imbisse, die Erstaunliches anbieten und leisten.

Es gab Brötchen mit frischem Rührei und Bacon bzw. Käse, lecker, auch wenn es nicht sehr einladend aussieht.

Das verzehrten wir in der Lobby des Hotels.

Solcherart gestärkt marschierten wir zur Roosevelt Island Tramway Station am East River, einer Seilbahn nach Roosevelt Island, falls das noch einer Erklärung bedarf.

Auf dem Weg durften wir einen Blick durch eine Seitentür der Radio City Music Hall (eines der unzähligen Beispiele für Art Deco in der Stadt) werfen, kamen an aufwändigem Merch für Jurrassic Park vorbei, passierten vielerorts die Vorbereitungen für die am kommenden Wochenende stattfindenden Veranstaltungen zum Pride Weekend und grüssten Atlas im Vorbeigehen.

Mein Magen schlug einen kleinen Purzelbaum beim Anblick der Gondel, aber wie sonst soll man sich lebendig fühlen? Ha ha ha….🤢

Wie so oft, wir haben überlebt.

War gar nicht so schlimm, ehrlich gesagt.


Auf der Insel fährt ein kostenloser Bus, mit dem wir zur Nordspitze zum hübschen Leuchtturm fuhren.

Auf dem Weg durchforsteten wir noch einen Supermarkt und machten Beute für ein Picknick und für zu Hause (Maisbrot-Backmischung).

Gut sortiert, teilweise erstaunlich teuer.

Es gab dort interessante Skulpturen zu betrachten, wir waren fast durchgehend allein, ein schöner Ort.


Die Installation heißt The Girl Puzzle Monument und ist der investigativen Journalistin Elizabeth Jane Cochran gewidmet, die unter dem Pseudonym Nellie Bly im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert publizierte.


Sie schrieb offenbar ungewöhnliches Zeug, Günter Walraff hat sich da wohl ein Vorbild genommen.

1887 beispielsweise erschien Ten Days in a Mad-House, wofür sie undercover in eine Nervenklinik ging.

1890 wurde Around the World in Seventy-Two Days veröffentlicht. Da war sie 41 Tage schneller als ich.

Das klingt alles faszinierend unorthodox und nach einem erfreulich unabhängigen Weibsbild.


Wir bestiegen erneut die Gondel, erforschten Bloomingdales (ein müder Abklatsch vom KaDeWe, sagt ein winziger, röchelnder Rest Lokalpatriotismus), liefen Block um Block nach Süden zu einem Zwischenziel, einem jamaikanischen Foodtruck.

Dort erstanden wir eine Portion Chicken Jerk und zwei Gabeln und schmausten uns schon wieder durch eine Geschmacksexplosion.

Ein Stückchen noch, dann fielen wir quasi in die Grand Central Station, ein weiteres imposantes Gebäude.

Nun ging es zur Public National Library, ein besonders schöner Bau, liefen die schon abgetretenen Marmorstufen hinauf, bewunderten die Details und die Erhabenheit der Architektur, schlenderten durch eine sehr informative und sehenswerte (ich finde viele Cover außerordentlich gelungen) Ausstellung zum Magazin The New Yorker und fielen schließlich ziemlich erledigt auf zwei Stühle im Bryant Park auf der Rückseite der Bücherei an der The Avenue of the Americas gelegen. Einer meiner Lieblingsorte hier.

Nach einer kleinen Pause nahm Birgit wegen ihrer Blase am Fuß die Bahn, ich lief zum Hotel zurück.


2h Regeneration, mir wurde unvermittelt ganz blümerant, nach kurzer Zeit, nun, die Dinge nahmen ihren Lauf.


Den Möglichkeiten entsprechend haben wir uns notdürftig aufgebrezelt, dann zockelten wir zum Ambassador Theater am Broadway, ich hatte Tickets für Chicago besorgt.


Im Theater verschwand ich, als ich halbwegs sicher war eilte ich vor Beginn der Vorstellung mit meinem goldenen Lidschatten, den getuschten Wimpern und meinem schönen neuen blauen Rock ins Hotel zurück (was für eine Verschwendung!), hatte dort weiter Spaß und bedauerte mich zutiefst.

Das war alles, was ich sah:


27.6.2025


Das war eine heftige Nacht, die Ambulanz ist um 3:06 weg.

Sie tippten auf Lebensmittelvergiftung oder Noro Virus..

Ich bin ziemlich sicher, dass es der Crawfish war.

Birgit wurde panisch, es ging mir wirklich schlecht.


Die waren extrem nett, haben Blutzucker, Blutdruck und Sauerstoffsättigung gemessen, eine Anamnese gemacht und hätten mich mit ins Krankenhaus genommen, aber das wollte ich zu diesem Zeitpunkt nicht.


Bis hierhin war es kostenlos und ohne Papierkrieg, Wir waren beide schwer beeindruckt von den beiden, ihrer Gelassenheit, Freundlichkeit und Professionaltät-so habe ich das in Deutschland noch nicht erlebt.


Nun ist es früh morgens, der Tag wird für mich wohl eher im Bett stattfinden.

Mal schauen, was Birgt macht, ich berichte.

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