- Charlotte Tina
- 28. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 22. Juni
Beim Recherchieren stieß ich auf ein tolles Angebot: eine Expeditions-Kreuzfahrt von Schottland über die Orkneys, Shetlands, Faröer-Inseln, den Polarkreis und Jan Mayen in die Arktis nach Svalbard (Spitzbergen), der Heimat von Walrossen, Polarfüchsen und Eisbären.
40% reduziert als Last Minute-Angebot auf einem kleinen Schiff mit max. 114 Plätzen für Passagiere und mit guten Rezensionen.
Auf dem Weg nach Spitzbergen klappern wir drei Inseln ab, die zu sehen ich kaum erwarten kann. Ein Traum!

Darüber habe ich einen Tag gebrütet, mit einer sehr netten Mitarbeitenden vom Veranstalter Poseidon Expeditions telefoniert, und ehe ich mich versah hatte die Autopilotin übernommen, das ETA für Großbritannien beantragt und Flüge gebucht. Ooops. I did it again.
Einziger Wermutstropfen bei dem Preis: ich muss mir die Kabine teilen. Aber netterweise nur mit einer und nicht zwei anderen Frauen und dann konnte ich mir wünschen, ob mit einer Deutschen oder einer Italienerin-guess what!
Zur Anmeldung war das Ausfüllen detaillierter Formulare notwendig, die insbesondere den gesundheitlichen Zustand abfragen und zudem musste versichert werden, dass man über eine Reisekrankenversicherung verfügt, die eine unbegrenzte Deckungssumme für gegebenenfalls notwendige Transporte und Behandlungen aufweist.
Wir reisen in die Arktis und sind viele Tage auf See, landen mit Zodiacs an, sind in der Wildnis unterwegs.
Auch auf Svalbard gibt es nur begrenzte medizinische Versorgung.
27.5.2025
Der erste Abschnitt der Reise führte mich nach Schottland, genauer in dessen schöne Hauptstadt Edinburgh.
Um 12:00 hatte ich im ansprechenden Hotel mitten in der Altstadt eingecheckt und dann lief ich viele Stunden und Schritte.
Ich frage mich, ob es hier auch Schotten gibt. Alles voller Touristen und Gastarbeiter, erstaunlich. Ins Schloss kam ich nicht, ausgebucht, ein unglaublicher Andrang. Überall. Wahnsinn.
Der Himmel und das Licht waren dramatisch schön, überall gibt es zauberhafte Cafés, nette kleine Läden, tolle alte Mauern, beschauliche Gassen, schöne Fassaden, saftig grüne, gepflegte und entspannte Parks, die Menschen sind freundlich. Wenn man aus Berlin kommt ist es immer wieder bemerkenswert, wie höflich Menschen woanders miteinander umgehen.
Und dann gibt es auch noch an jeder Ecke kulinarische Verlockungen 🙈 Frische Pasteten jeglicher Art bei zahlreichen Bäckern, Fish&Chips, Kartoffelbrei mit Braten und Soße, asiatisch, Kuchen und Kekse, sehr guter Kaffee, Fudge, Haggis, Sandwiches… Hiiiiiilfe!!!
Hilfreich gegen die vielen Kalorien sind die unzähligen Treppen, An- und Abstiege. Es geht eigentlich ständig mehr oder weniger steil hoch oder runter in dieser Stadt.
Ein Whiskyladen reiht sich an den anderen bzw. wechselt sich ab mit Woll- und Souvenirshops.
Ein ganzer Tag hier reicht aus, zu viele Leute; und die Altstadt ist so übersichtlich, dass man sie locker und entspannt schafft, sicher auch mit einer Schlossbesichtigung.
Männer in traditioneller Kleidung sehen schon gut aus, finde ich. Hier gibt es viele Läden mit schicken Sachen. Ein Kurzmantel aus Wolle, der mir sehr gefiel, hätte allerdings 349£ (416€) gekostet.
28.5.2025
Nach einer erholsamen Nacht ging es erneut los.
Ein Schneider bot tolle Harris-Wollkleidung für Damen an. Keine Preisschilder. Da hätte ich mich gerne eingedeckt.
Im Museum, einem schönen Bau, betrachtete ich verstörend interessante Portraits dreier Chirurgen und einer Pathologin. Wer errät die ebenfalls dargestellte Schauspielerin?
Ich bummelte weiter, durch Vintage-Läden, Kopfsteinpflasterstrassen, Bäckereien…
Um 15:00 dann ging der Shuttle zum Hafen von Leith zur Sea Spirit, unserem Zuhause für die nächsten zwei Wochen.
Ein sehr hübsches kleines Schiff, gemütlich, sehr übersichtlich, schnell erkundet.
Die Leute, die hier arbeiten, sind ausnahmslos bemerkenswert nett.
Wir machten eine Sicherheitsübung, bekamen eine polartaugliche Jacke (die wir behalten können), geliehene Thermogummistiefel zur Anlandung mit dem Zodiac.
Das erste Abendessen fand in Buffetform statt und war erstaunlich gut.
Eine kleine Gruppe (zwei Berlinerinnen, eine Düsseldorferin, eine US-Anerikanerin und eine Römerin) allein reisender Frauen hat sich zusammengefunden, sehr nett.
Um 19:30 liefen wir aus, fuhren an der hier als Museumsschiff liegenden Britannia vorbei, durch die Gezeitenschleuse und dann, mit Kurs auf die Orkneys, von Papageientauchern und Basstölpeln begleitet aufs Meer.